Was sind versteckte Vermittlungsgebühren?
Bei versteckten Vermittlungsgebühren handelt es sich um den üblichen Preisaufschlag, der Ihnen von einem Übersetzungsbüro zusätzlich zum Honorar des Übersetzers berechnet wird.
Grössere Übersetzungsbüros liefern Ihnen nämlich die Übersetzung nicht direkt, sondern über Subunternehmer, die so genannten „freiberuflichen Übersetzer“.
Wenn Sie ein Übersetzungsbüro beauftragen, wird Ihre Übersetzung an einen freiberuflichen Übersetzer weitergeleitet, der für das Übersetzungsbüro gegen Honorar arbeitet. Die fertige Übersetzung wird Ihnen zu diesem Honorar + Preisaufschlag geliefert. Der Preisaufschlag beträgt i.d.R. 30 %, kann aber bis auf 50 % steigen.
Freiberufliche Übersetzer sind keine festen Mitarbeiter des Übersetzungsbüros, sondern Übersetzer, die irgendwo in Deutschland oder im Ausland leben. Es sind oft keine „Spezialisten“ bzw. „Juristen“. In der heutigen digitalisierten, globalen Welt spielt die geographische Entfernung keine Rolle.
Wenn Sie ein Übersetzungsbüro in Hamburg beauftragen, wird Ihre Übersetzung möglicherweise von einem Übersetzer gemacht, der in Berlin, in Neapel oder in der Türkei ansässig ist.
Dies kann zu Problemen bei beglaubigten Übersetzungen führen. In Bayern werden z.B. nur Übersetzungen vor Gericht und Behörden anerkannt, die von einem in Bayern beeidigten Übersetzer angefertigt sind.
Leider sind auch „gefälschte Stempel“ in Umlauf. Es ist einfach, einen Stempel mit der Aufschrift „vereidigter Übersetzer“ anfertigen zu lassen.
Wie kann man erkennen, ob ein Übersetzer wirklich beeidigt ist?
Öffentlich bestellte und beeidigte Übersetzer sind auf einschlägigen Listen bei den Justizbehörden jeder Stadt eingetragen. Diese Listen sind öffentlich und im Internet einsehbar. Prüfen Sie, ob der von Ihnen anvisierte Übersetzer auf einer Liste des zuständigen Langerichts oder Amtsgerichts eingetragen ist. Das ist z.B. die Liste des Landgerichts München: https://www.justiz.bayern.de/service/dolmetscher-und-uebersetzer/
Ferner sind beeidigte Übersetzer bei den zuständigen Konsulaten eingetragen. Hier die Liste der italienischen Dolmetscher und Übersetzer beim Italienischen Konsulat in München.
Welche Nachteile haben Sie mit Übersetzungsbüros?
Übersetzungsbüro sind nur Vermittler. Daraus ergeben sich folgende Nachteile für Sie
- Die Übersetzung wird durch versteckte Vermittlungsgebühren teurer.
- Die Lieferung dauert länger. Bei beglaubigten Übersetzungen nimmt der Postweg zwischen Übersetzer und Übersetzungsbüro 2 Tage in Anspruch
- Ein Ihnen unbekannter Übersetzer hat kein Interesse, ein gute Übersetzung zu liefern
- Die Übersetzung könnte maschinell angefertigt werden
Achtung vor maschinellen Übersetzungen
Heutzutage ist es möglich, Übersetzungen maschinell anzufertigen. Die Qualität ist oft schlecht, besonders bei Sprachen (wie Italienisch), hinter denen keine aufwändige Programmierarbeit steckt. Bei der maschinellen Übersetzung konzentriert sich die Forschung auf Sprachen wie Englisch und Französisch.
Trotzdem könnten Übersetzungsbüros und freiberufliche Übersetzer zu diesem Hilfsmittel greifen. Wie können Sie sich wehren?
- Vorsicht, wenn von Ihnen der Ausgangstest als Word-Datei verlangt wird. Liefern Sie lieber pdf-Dokumente, die sich nicht konvertieren lassen.
- Verlangen Sie den Namen des Übersetzers.
- Verlangen Sie immer beglaubigte Übersetzungen.
Vertrauen Sie Ihrem beeidigten Übersetzer
Ein öffentlich bestellter und beeidigter Übersetzer ist auf den einschlägigen Listen bei Justizbehörden und Konsulaten eingetragen.
Er liefert Ihnen die Übersetzung direkt und daher schneller.
Maschinelle Übersetzung ist für einen Profi aufwändiger als selbst übersetzen.
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